Posts

Es werden Posts vom Mai, 2018 angezeigt.

6. Tag : Moissac - Irun - 303 km

Bild
Heute verlasse ich am Ende meiner Etappe von rund 300 km Frankreich. Auf dem Weg nach Irun in Spanien komme ich am Carcassone du Gers in Larressingle vorbei. Dieser Ort aus dem 11. Jahrhundert ist einer der kleinsten mit einer Befestigungsmauer. Nach vielen Auf und Ab auf bergiger Strecke erreiche ich Aire-sur-l Ádour in etwa zur Mittagszeit. Die restliche Strecke bis Irun wird so dahinplätschern und hält heute keinerlei Besichtigungen für mich mehr bereit.   Irun liegt 15 km östlich der Provinzhauptstadt San Sebastián unmittelbar an der spanisch-französischen Grenze. Im Osten der Stadt fließt der Grenzfluss Bidasoa, der bei der drei Kilometer entfernt liegenden Nachbarstadt Hondarribia in den Golf von Biscaya mündet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bidasoa liegt die französische Stadt Hendaye. Die Frühgeschichte Iruns ist unbekannt, dennoch gibt es Überreste römischer Besiedlung. Ein Zweig des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela  führte durch Irun und sor

5.Tag: Figeac - Moissac - 167 km

Bild
Auch heute zeigt sich wieder, dass man nie genug Zeit hat, alles auf dem Weg zu besichtigen auch wenn man die Kilometerleistung für heute mit ca 170 km recht gering hält. Dennoch habe ich vor mir die Zeit für das französische Nationalheiligtum Rocamadour zu nehmen. Dieses wurde 968 erstmals urkundlich erwähnt. Viele Legenden ranken sich um diesen einzigartigen und wundertätigen Ort. Die Wallfahrt zur schwarzen Muttergottes ( Vierge Noire ) war im Mittelalter sehr berühmt. Viele Wallfahrer kamen jedoch nicht aus eigenem Antrieb hierher, sondern ihnen war die Pilgerfahrt als Buße auferlegt worden. Die drei Ebenen, auf denen Rocamadour liegt, sind jede für sich und in ihrer Gesamtheit sehenswert. In der unteren Ebene befindet sich das Dorf, dessen mittelalterliche Häuser sich an die steilen Abhänge über der Schlucht des Flusses Alzou schmiegen. Von dort können die Besucher die Große Treppe zur heiligen Stadt ( Sanctuaire ) aus dem 12. Jahrhundert hinaufsteigen.    In dieser zweit

4.Tag: Le Puy-en-Velay - Figeac - 234 km

Bild
Nach einer Pilgermesse um 7 Uhr in der Kathedrale von Le Puy-en-Velay - sollte mich das Bett freigeben -  folgt eine der schönsten Strecken auf dieser Reise: das Hochland von Aubarac, die Georges du Lot und eines der schönsten Orte auf der Via Podensis : Conques. Die Via Podiensis ist einer der vier historischen Jakobswege in Frankreich. Sie deckt sich heute im Wesentlichen mit dem Fernwanderweg GR 65. Sie führt von Le Puy-en-Velay in der Auvergne nach Saint-Jean-Pied-de-Port in den Pyrenäen.   Absolut sehenswert ist in Conques die Klosterkirche Sainte-Foy, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Hier kann man eine Sammlung von Goldschmiedearbeiten aus dem 8. Jahrhundert bewundern, sowie ein Reliquienschrein der heiligen Fides. Weiteres Highlight ist die dortige Pilgerbrücke: Bei Conques überquert die Via Podiensis den Fluss Dourdou de Conques , ein französischer Abschnitt des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Die alte Steinbrücke mit ihren fünf Bögen heißt des

3.Tag: Lyon - Le Puy-en-Velay - 167 km

Bild
In Lyon beginnt nun die eigentliche Reise auf den Spuren des Jakobus. Die Höhepunkte des Tages sind sicherlich in Saint-Jeures die Église Saint-Georges aus dem 12. Jahrhundert und das Tagesziel Le Puy-en-Velay, der seit Jahrhunderten ein magischer Ort für Tausende von Pilgern auf dem Jakobsweg ist. Da es hier und auch in Lyon noch viel zu sehen gibt, halte ich die Etappe entsprechend kurz. Jedoch auch heute geht es  auf kurvenreichen Bergstrecken bis auf 1100 m Höhe und bietet einen Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Tagen noch kommen wird.        

2.Tag: Montreux - Lyon - 240 km

Bild
  Wenn am ersten Tag alles nach Plan gelaufen ist, werde ich mich heute auf die zweite Etappe durch die Schweizer Alpen manchen. Ein bisschen fahre ich noch am Genfer See entlang, bevor ich mich vor Genf in die Büsche schlage. Genf ist bestimmt eine Reise wert, aber doch nur wieder eine große Stadt, die man sich in einem anderen Zusammenhang ggf. noch einmal anschauen könnte.   Wie Ihr auf der Karte ersehen könnt, gibt es 2,5 verschiedene Möglichkeiten am Genfer See vorbei nach Lyon zu kommen. Diese sind auch ansatzweise in etwa gleich lang  - kurvenreich sind sie beide jedoch die nördliche führt mehr durch ein grünes Tal. Ich werde mich also, wenn ich dort bin, bei den Einheimischen umtun und sie  fragen, welches die landschaftlich spannendere Strecke ist und dann spontan entscheiden.   Mit Lyon erwartet mich eine weitere große Stadt mit zwei prächtigen Kathedralen, die ich sicherlich besichtigen werde.       

1.Tag: Lörrach - Montreux - 250 km

Bild
Erstmal alles fest machen auf dem Autozug   Abfahrt in Hamburg  Freitag Abend stehe ich nun nach langer Einstimmung -und Vorbereitungszeit endlich am Terminal der Autozug Verladestation in Hamburg. Koffer, Rollen, Tankrucksack und Futtertasche sind gepackt und ich hoffe, dass ich das dabei habe was ich auch benötige. Aus Erfahrung weiss ich, dass es häufig das Falsche ist oder von dem was man die ganze Zeit braucht immer zu wenig und von daher bin ich doppelt gerüstet - zwei Moped-Garnituren. Nur die ganz warmen Sachen habe ich zu Hause gelassen - im Nachgang betrachtet werde ich das noch bereuen, aber dazu später mehr an gegebener Stelle. Es ist ein warmer Frühlings Abend als mein Moped-Kumpel G. mich an meinen 5 Kilometer entfernten zu Hause abholt, um mir mit dem Gepäck aus dem 4. Stock zu helfen und mit dem Beladen des Mopeds. Zwar habe ich nach meinen vielen Reisen bereits Routine darin, aber vor einer so grossen und langen Reise, die ich 4 Wochen lang ganz a